Tageskilometer : 190.7 km/ Kilometer Total : 1338.9 km / reine Fahrzeit : 4h30min
Nach einem Tag Pause, hatten wir heute einen ziemlich vollgepackten Tag. Nicht nur der Tag war voll, sondern auch das Auto war ziemlich vollgepackt. Da Antoine die nächsten Tage mit uns verbringen wird, mussten auch sein Gepäck und er ins Auto passen. Mit ein bisschen Umorganisation der französischen Art haben wir auch das geschafft.
Heute mussten wir der Küste vorerstmal Tschüss sagen. Wir sind wieder ein gutes Stück ins Landesinnere gefahren. Unser erster Halt von heute war Lourmarin. Nach einem kurzen Zmittag in einem kleinen Park, wurden wir auf ein Schloss aufmerksam. Kurzerhand entschlossen wir, dem Château de Lourmarin einen kleinen Besuch abzustatten.
Das Renaissanceschloss wurde vor 100 Jahren neu restauriert. Gebaut wurde es allerdings schon im 15. Jahrhundert. Heute dient es als Museum zur Geschichte des Schlosses. Der kleine Konzertsaal wird heute noch als solcher genutzt und es finden Konzerte mit Kammermusik oder Klaviermusik dort statt. Das Schloss wird sogar noch bewohnt. Jeden Sommer wird eine handvoll Künstler empfangen, die sich voll und ganz ihrer Kunst widmen dürfen.
Auf dem Weg zurück zum Auto flanierten wir noch ein wenig durch das Städtchen Lourmarin. Dabei liefen wir an einem seltsamen Brunnen vorbei. Es schien fast, als kämme Stein statt Wasser aus ihren Mündern.
Lourmarin ist als eines der “Plus beaux villages de France” ausgezeichnet. Die Atmosphäre des Städtchens wirkt sehr friedlich. Die warmen, sandfarbenen Steinhäuser und die verwinkelten Gässchen vermitteln ein wohliges, träumerisches Gefühl. Die Menschen schlenderen vorbei an den unzähligen Galerien und kleinen Läden. Beim Vorbeigehen riecht es immer wieder intensiv nach Lavendel.
Irgendwann mussten wir auch hier Tschüss sagen, denn das nächste Tagespunkt stand an: ein kleiner Ausflug nach Amerika. Naja, zumindest fast. Wir fuhren zum Colorado Provençal. Colorado ist an das Wort “coloured” angelehnt, wie auch beim Namen des gleichnamigen US-Bundesstaates. In rund eineinhalb Stunden wanderte wir dort durch diese aussergewöhnlich Wüstenlandschaft, vorbei an den gelben, roten und weissen Felsformationen.
In dem Park, den man heute besichtigen kann wurde früher Ocker abgebaut. Ocker ist ein Rohstoff, den man verwendete um Ölfarben und Nahrungsmittel rot zu färben. Auch wurde er verwendet um Gummi dicker zu machen. Man kann die Wasserleitungen für das Wasser, das man benötigte um das Gestein, und somit den Rohstoff aus dem Gestein, zu waschen bis heute sehen. Es wurde jeweils vom Herbst bis im Frühling gearbeitet, somit hatten auch die Bauern die Möglichkeit sich in der Mine ein zusätzliches Standbein aufzubauen.
Die Nacht werden wir heute auf dem Camping L’Arc-en-Ciel bei Roussillon verbringen. Kaum das Auto auf dem Stellplatz abgestellt, hatten wir schon die Badesachen angezogen. Uns war so heiss nach der Wanderung in Colorado, dass wir uns als allererstes erstes nach einer Abkühlung im camping-eigenen Pool sehnten.